Ayurveda hilft uns auch im Yoga wieder stärker die Verbindung zur Natur zu finden.

Von:Lena
Team NAYU

Yoga und Ayurveda sind zwei jahrtausendalte verwandte Disziplinen Indiens. Jede hat ihre eigene Funktion, aber sie ergänzen und überlappen sich auf verschiedenen Ebenen. In diesem Artikel betrachten wir neben Gemeinsamkeiten vor allem auch, wie die Verbindung beider Systeme dir zu einem gesünderen Leben verhilft.

1. Der Ursprung von Ayurveda und Yoga

Ayurveda – die Wissenschaft des Lebens – und Yoga – die Wissenschaft der Selbstverwirklichung – sind Schwesterndisziplinen und haben beide ihre Wurzeln in den jahrtausendalten vedischen Traditionen aus Indien. Beide Wissenschaften haben sich gemeinsam entwickelt und sich gegenseitig beeinflusst.

Sowohl Ayurveda als auch Yoga basieren auf den 5 Elementen (Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde) und den Trigunas (Sattva, Rajas und Tamas). Beide Systeme haben ein gemeinsames Verständnis der Funktionsweise des Körpers und den Auswirkungen, die Lebensmittel auf den Körper haben. Zudem sind sich beide Disziplinen auch einig, dass die Gesundheit des Körpers von der Gesundheit und des Gleichgewichts des Geistes abhängt.

2. Ziele der beiden Disziplinen

Vereinfacht gesagt, verfolgen sowohl Ayurveda als auch Yoga das Ziel eines gesunden, glücklichen Lebens und betrachten dabei den Menschen als Ganzes. Etwas genauer gesprochen, will Ayurveda Körper und Geist reinigen und heilen, während Yoga nach Selbstverwirklichung und der Erkennung des „höheren Selbst“ strebt.

Ein Element, das Ayurveda dabei nutzt, um Körper und Geist zu heilen ist Yoga. Umgekehrt wiederum sind für die Selbstverwirklichung im Yoga ein reiner Körper und Geist notwendig. Somit greifen also beide Praktiken auf die jeweils andere zurück, um ihre Ziele verfolgen und erreichen zu können.

3. Wie arbeiten die beiden Systeme?

Wer Yoga hört, denkt meist direkt an Asanas, also die verschiedenen Körperhaltungen, die praktiziert werden. Für viele ist das Trainieren der körperlichen Fitness ein Einstiegspunkt ins Yoga. Allerdings ist das nur ein kleiner Teil, denn Yoga ist eine der sechs Hauptphilosophien der vedischen Tradition und bietet uns neben physischen Übungen einen bestimmten Blickwinkel auf die Welt, um uns zu „Erleuchtung“ bzw. einem höheren Bewusstsein zu führen.

Um diesen Zustand zu erreichen, versucht Yoga Bewusstsein in Körper, Geist und Seele zu schaffen und alle drei zu verbinden. Dazu empfiehlt die Yoga Philosophie Asanas für den Körper, Praktiken, wie zB. Gewaltlosigkeit, Reinheit oder Ehrlichkeit, für den Geist und Meditation und Konzentrationsübungen für die Seele. So beschreibt Yoga eigentlich einen gesamten Lebensstil.

Genauso wie Yoga fälschlicherweise oft mit der reinen körperlichen Praxis gleichgesetzt wird, wird Ayurveda manchmal nur als Ernährungsratgeber gesehen. Doch auch Ayurveda greift auf weitaus mehr zurück als nur die Ernährung, um sein Ziel zu erreichen. Neben der gezielten Ernährung, hilft uns Ayurveda vor allem auch durch eine bewusste Lebensweise zur Selbstheilung. Dazu gehören eben auch Atemübungen, Yoga und Meditation. Je nach Konstitution nutzt Ayurveda die passenden Elemente aus den verschiedenen Yoga-Formen, um jedem Menschen individuell zu mehr Gesundheit zu helfen.

Umgekehrt finden viele Reinigungstechniken und Ernährungsempfehlungen im Yoga ihren Ursprung wiederum im Ayurveda. Du siehst also, dass Ayurveda und Yoga quasi nicht ohne einander auskommen.

4. Wie kann dir ayurvedisches Yoga helfen

Wenn du dich deiner Konstitution entsprechend ernährst, hat dein Körper mehr Energie. Denn er ist nicht ständig damit beschäftigt, etwas zu verdauen, was ihm nicht guttut. Du kannst etwas überschüssige Energie nun also in eine regelmäßige Yogapraxis stecken, was dir wiederum auch zusätzlich Energie bringt. Insgesamt wirst du dich also vitaler und ausgeglichener fühlen, wenn du beide Disziplinen gemeinsam einsetzt.

Außerdem hilft dir Ayurveda zielgerichtet Yoga zu praktizieren. Denn es kann auf, aber auch abseits der Yogamatte Klarheit darüber geben, welche Asanas und Praktiken gerade am besten für dich sind. Vielleicht spürst du, dass eines deiner Doshas gerade überhandgenommen hat und du nun eine Praxis benötigst, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Oder vielleicht schaust du einfach nur was du in diesem Moment gerade brauchst. Dazu kannst du zum einen auf die Umwelt achten, welche Doshas beispielsweise gerade durch die Jahres- und Uhrzeit aktiv sind und wie sie dich vielleicht anregen. Zum anderen frage dich aber vor allem, wie es dir jetzt gerade geht. Fühlst du dich unruhig, müde, lethargisch, oder doch hibbelig? Spür in dich hinein und nimm auch wahr, welche der 3 Gunas, oder der „Doshas des Geistes“, dich gerade beeinflussen.

Je nachdem was in dir gerade vorgeht und wie du dich fühlst, kannst du deine Yogapraxis gestalten und dir eine bestimmte Intention setzen, also ein Gefühl, wie du dich am Ende der Praxis fühlen möchtest. Manchmal ist vielleicht ein kraftvoller Flow das Richtige, um deine Energie wieder ins Fließen zu bringen. Manchmal benötigst du vielleicht aber auch einfach eine beruhigende Atemübung oder Meditation, um Körper und Geist in Balance zu bringen.

Ayurveda und Yoga setzen darauf, dass wir auf uns selbst hören und für uns und unsere Gesundheit Verantwortung übernehmen, um uns so zu einem zufriedeneren und glücklicheren Leben zu führen.

5. Asanas für die Konstitutionen

Asanas, also Körperhaltungen, sind grundsätzlich für alle Konstitutionstypen gut, da sie die Doshas in Balance halten. Bestimmte Yogaposen harmonisieren die einzelnen Doshas aber ganz besonders, was natürlich in der Yoga Praxis berücksichtigt werden kann. Ganz allgemein, empfiehlt es sich aus ayurvedischer Sicht zumindest eine halbe Stunde am Tag Asanas zu praktizieren, um die Doshas im Gleichgewicht zu halten.

Was du in deiner Yogapraxis ganz einfach für die drei Doshas berücksichtigen kannst:

Vata

Der Vata Typ profitiert besonders von Asanas, da er am stärksten zu Haltungsfehlern neigt. Da Vata Menschen häufig zu Bewegungsdrang, aber auch zu Unruhe neigen, eignet sich ganz generell eine eher ruhige Yoga Praxis. Also gerne etwas länger in den Asanas verweilen, um Stabilität und Erdung von Körper und Geist zu erzeugen. Arbeite mit langer Ausatmung in den Asanas und mit beruhigenden Atemübungen. Schließe deine Praxis außerdem immer mit einem langem Savasana ab.

Ein entspanntes Vata Yoga Videos findest du hier.

Pitta

Pitta Menschen genießen vor allem Asanas, die ihren feurigen Charakter dämpfen. Vermeide also zu anstrengende Sequenzen, die dich stark ins Schwitzen bringen. Versuche außerdem jegliche Wettbewerbsgedanken weg von der Matte zu lassen und stattdessen mit Spaß und Leichtigkeit zu üben. Halte während der Asana Praxis immer wieder Inne, um nachzuspüren. Nutze vor allem kühlendes Pranayama und eine ruhige, gleichmäßig Atmung in den Yogaposen, und schließe deine Praxis mit einem entspannten Savasana ab.

Einen Pitta Yoga Flow findest du hier.

Kapha

Für Kapha Typen eignen sich besonders aktivierende Asanas und gerne auch dynamische Flows, die dich ins Schwitzen bringen, um das schwere, stabile Kapha auszugleichen. Gestalte deine Yoga Praxis abwechslungsreich und geh auch mal aus deiner Komfortzone. Zusätzlich profitieren Kaphas auch von aktivierendem Pranayama. Und auch wenn Kapha Menschen das vermutlich nicht hören wollen: das Savasana darf auch mal etwas kürzer ausfallen.

Ein dynamisches Yoga Videos für Kapha-Typen findest du hier.

Zusammenfassung

Wer Yoga praktiziert, weiß: die Verbindung von Körper und Geist geht mit einer gesunden Ernährung und Lebensweise Hand in Hand. Hierfür liefert uns Ayurveda die optimalen Empfehlungen. Yoga und Ayurveda haben nicht nur einen gemeinsamen Ursprung in den vedischen Traditionen, sondern ergänzen einander auch perfekt, um dich zu einem gesunden Leben zu führen. Daher ist es wichtig beide Disziplinen gemeinsam zu integrieren, um das volle Potential jedes Einzelnen auszuschöpfen.

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